Original-/Alternativtitel: Scars of Dracula | Les Cicatrices de Dracula | Il marchio di Dracula | Las cicatrices de Drácula | Draculas Blutrausch
Jahr: 1970
Regisseur: Roy Ward Baker
Schauspieler: Christopher Lee (Dracula), Dennis Waterman (Simon), Jenny Hanley (Sarah), Christopher Matthews (Paul), Patrick Troughton (Klove), Michael Ripper (Kneipenbesitzer)
Vorwort:
Ja, es ist eine Schande, dass ich hier innerhalb von 30 Reviews bisher nur eine einem meiner Lieblingsthemen gewidmet habe – den Hammer-Studios! Hiermit soll das nach längerer Zeit geändert werden, denn heute hatte ich ganz spontan mal wieder Lust auf ein Werk der Kultstudios aus England. Ich ging durch das Regal und mir standen einige zur Auswahl (kurz war ich auch beiCAPTAIN KRONOS ), da ich mich stolzer Besitzer der gesamten Hammer-Edition von Anolis nenne, aber am Ende wurde es wieder etwas ganz Klassisches. FRANKENSTEINS HÖLLENMONSTER hatte ich hier ja schon einen Beitrag aus dem Frankenstein-Franchise des Hauses vorgestellt, und heute widme ich mich nun endlich mal der Dracula-Reihe, besser gesagt dem 1970er Titel SCARS OF DRACULA aka „Dracula – Nächte des Entsetzens“. Eigentlich hätte ich lieber einen gehabt, wo auch Peter Cushing als Van Helsing dabei ist, aber die, in denen das kongeniale Duo Cushing-Lee auftaucht, hatte ich entweder schon gesichtet oder befinden sich schändlicher Weise noch nicht in meinem Besitz.
Aber was soll’s? Christopher Lee als Dracula geht ja immer, Hammer geht immer, und so ging ich logischerweise mit einer gewissen Erwartungshaltung heran...
Inhalt:
Mysteriöse Musik, ein Schloss auf einem Berg, irgendwo in Transsilvanien. Die Kamera fährt heran und in einer der dunklen Kammern sehen wir ein rotes Cape auf einem Steinbett liegen... eine Fledermaus fliegt herein, sabbert etwas Blut auf den Umhang und sogleich setzt er sich wieder zusammen, der Herr Graf Dracula. Er öffnet die Augen und schaut grimmig aus dem Fenster, dann ist es Tag und irgendein Kerl schleppt eine Frau aus dem Wald, natürlich mit blutigen Wunden am Hals.
In der lokalen Kneipe angekommen haben die Dorfbewohner genug vom Terror und schnell formiert sich der wütende Mob, trotz Einwände vom Pfaffen. Die Frauen werden in die Kirche geschickt, dann gehen die Männer los. Am Schloss angekommen überwältigt man den doof aussehenden Handlanger des Grafen (Klove) und steckt das Gemäuer in Brand, während Dracula noch sanft schlummert... zurück im Dorf allerdings sind alle Frauen in der Kirche massakriert worden und eine mysteriöse Fledermaus fliegt aus dem Gotteshaus heraus. „Der Teufel hat gewonnen“, so befindet der Pfarrer.
Als nächstes befinden wir uns aber bei der Geburtstagsfeier von Sarah. Und während die Gesellschaft fröhlich feiert, liegt Paul, der Bruder ihres Mannes Simon, noch bei einer anderen Frau im Bett. Unter dem Vorwand, noch schnell zur Abendschule zu müssen (jaja) will er sich schnell von Dannen machen, um noch pünktlich zur Geburtstagsfeier zu kommen. Pech nur, dass es die Tochter des Bürgermeisters ist, die aus Frust behauptet, er hätte ihr Gewalt angetan. Der Bürgermeister findet das nicht so doll und hetzt sofort die Wachen auf ihn, die ihn bis zur Geburtstagsfeier verfolgen. Schnell springt er aus dem Fenster auf ne Kutsche und da die Pferde durchgehen, findet er sich schon schnell irgendwo im Nirgendwo wieder.
Auch die nette Frau in der nahen Kneipe kann ihm nicht helfen, lässt ihn aber wenigstens rein. Bevor es aber... noch netter für Paul werden kann, schmeißt ihn der verbitterte Tavernenbesitzer raus und Paul macht sich notgedrungen zur nahen Burg auf. Dort wird er alsbald herzlichst vom Grafen empfangen...
Besprechung:
Nun, was ich vorneweg schon festhalten kann, ist, dass SCARS OF DRACULA bisher der schwächste Dracula-Vertreter aus dem Hause Hammer ist, den ich bisher gesehen habe. Ob das so bleibt, muss ich noch abwarten, denn bis dato fehlen mir noch DRACULA UND SEINE BRÄUTE, DRACULA JAGT MINI-MÄDCHEN und DRACULA BRAUCHT FRISCHES BLUT(ich weiß, ich weiß: Das muss ich schleunigst ändern). Von dem, was ich so gehört habe, dürfte SCARS OF DRACULA auf dem Treppchen aber trotzdem auch dann, wenn ich alle aus der Reihe gesehen habe, am tiefsten stehen. Schließlich bezeichnete ihn damals sogar Christopher Lee als schlechtesten Vertreter des Franchises, es war finanziell ein Flop und veranlasste Hammer so, mit der Reihe neue Wege zu gehen.
Und das war auch bitter nötig, denn SCARS OF DRACULA ist für das Jahr 1970 schon ziemlich altmodisch. Im Grunde wird der Reihe absolut nichts Neues hinzugefügt, alles bleibt sprichwörtlich beim Alten: Es ist eine simple, relativ generische Gothic-Horror Vampir-Story, die kaum mit Überraschungen auffährt und keinerlei kreative Einfälle bietet. Kein Wunder, dass Hammer damit auf die Dauer keinen Erfolg mehr hatte, schließlich fuhren sie derlei Anno 1970 schon seit mehr als einem Jahrzehnt auf.
Zu der ganzen Thematik, dem schleichenden Tod Hammers ab Anfang der 70er Jahre, habe ich mich ja schon in der Review von FRANKENSTEINS HÖLLENMONSTER ausgelassen. Mit dem neuen Jahrzehnt änderten sich eben die Ansprüche des Horrorkinos: Sex und Gewalt waren allmählich die Devise und mit trockenem Gothic-Horror konnte man das Publikum immer weniger zufrieden stellen. Hammer änderte daraufhin die Fahrtrichtung, blieben zwar bei den alteingesessenen Figuren (Frankenstein & Dracula), fügten aber mehr Blut und Sex hinzu, was man eben vor allem beim Höllenmonster merkte (zumindest was das Blut angeht).
Selbiges wurde auch schon hier angewandt. Der Film wird gleichsam als brutalster Dracula-Titel von Hammer bezeichnet und ich halte das, auch wenn ich, wie gesagt, noch nicht alle gesehen habe, für durchaus realistisch. Die nachfolgenden Draculas mögen vielleicht freizügiger gewesen sein, aber SCARS ist wohl der, in der das (Kunst)Blut am meisten spritzt. Gegenüber WIE SCHMECKT DAS BLUT VON DRACULA aus dem selben Jahr (wobei ich nicht weiß, welcher zuerst gedreht wurde) hat man die Gewaltschraube deutlich angezogen. Aber das bedeutet eben zwangsläufig nicht, dass SCARS auch besser wäre; Hammer zeichnet sich eben nicht durch pure Gewalt aus, auch wenn es, wie im Falle des Höllenmonster, durchaus positiv sein kann.
Erstmal zur Story: Geschrieben wurde das Skript von Hammer-Haustexter Anthony Hinds (unter dem Pseudonym Anthony Young), der u.a auch den sehr guten DRACULAS RÜCKKEHR und FRANKENSTEIN SCHUF EIN WEIB, das Höllenmonster sowie diverse andere Hammer-Filme erdacht hat. Hier hat er aber leider nur die Genre-Versatzstücke aneinander gekleistert, ohne irgendwas Neues hinzuzudichten. Im Gegensatz zur Frankenstein-Reihe, in der Cushing ja zwischen Seelen-, Hirntransplantation und Menschenbau hin- und herspringen konnte, war die Dracula-Reihe ja irgendwie immer gleich. Der Graf lebt halt auf dem Schloss und terrorisiert die Umgebung. Selbiges ist auch hier der Fall, mehr passiert nicht, mehr gibt’s nicht zu sehen. Unsere drei jungen Protagonisten sind der typische Draufgänger (Paul) und das generische Liebhaberpaar, das sich aus armer Frau (Sarah) und Retter (Simon) zusammensetzt. Hinzu kommt der obligatorische Dracula-Helfer, nen Pfarrer und grimmige Dorfbewohner. Während WIE SCHMECKT DAS BLUT VON DRACULA zumindest eine Gesellschaftskritik gegen das prüde England formulierte, ist SCARS völlig oberflächig. Die Figuren erhalten bis auf die klischeehaften Eigenschaften keinerlei Charakterisierung. Über die Continuity muss ich da erst gar nicht sprechen, dass war ja nie ne Stärke von Hammer. Im Grunde sind es ja alles eigenständige Werke, die voneinander abgekoppelt sind und sich höchstens dadurch verbinden, dass es zu Anfang von jedem Film Hinweise auf den Tod Draculas aus dem Vorgänger gibt. Irgendwie muss der Graf halt wieder zum Leben erweckt werden, hier reicht’s, wenn einer seiner Fledermäuse etwas Blut auf sein Cape suppt.
Ansonsten präsentiert sich der Film auch eher gemächlich. Dracula erwacht schon zu Anfang, danach geht’s zwar relativ schnell aufs Schloss, aber wirklich... viel passiert irgendwie nicht. Dracula will die Frauen, Paul, der tendenziell aufgrund seines Draufgängertums und etwas Charme und Witz noch der interessanteste Charakter wäre, wird nach Hälfte aus dem Skript geschrieben, sodass sein Bruder Simon und dessen Frau Susan in den Fokus geraten. Leider sind diese, wie erwähnt, eher uninteressant, sodass die Story kaum an Drive entwickelt. Irgendwelche Twists oder Überraschungen kann man sich eh abschminken.
Aber das heißt ja nicht, dass der Film schlecht wäre. Hammers Stories überzeugten ja nicht, weil sie unendlich kreativ oder spannend gewesen wären, sondern weil sie Atmosphäre hatten, etwas für das Auge boten. Und ein Hammer-Film wäre kein Hammer-Film, wenn dieser Punkt nicht irgendwie zuträfe, egal aus welcher Phase des Studios das Werk nun stammte. Bei der Ausstattung hat man sich wieder ins Zeug gelegt, auch wenn die Sets natürlich nicht durch Größe oder Vielfalt auffallen. Im Grunde haben wir nur den gewöhnlichen europäischen Wald, die Taverne und ein paar Räume aus dem Schloss. Der Rest sind Matté-Paintings, und sogar eine Miniatur-Burg darf man am Ende betrachten.
Das, was man aber hat, das sieht wie immer herrlich altmodisch aus. Der Eingang des Schlosses ist schön vernebelt, wie es sich gehört, und das Innere vom Schloss ist mit goldenen Kerzenständern und edlen Möbelstücken vollgestellt. Das ist zwar sicherlich nichts neues, aber bei Hammer funktioniert’s eben immer.
Die Effekte hingegen... nun ja, die sind eher... leider teilweise wirklich unfreiwillig komisch, was ich bisher bei einem Hammer-Film wirklich noch nie hatte. Das Problem sind einfach die Fledermausattrappen an den Fäden, die es so schon in den 1930er Jahren bei Universal und Co gegeben hat. Bei der Anfangsszene bei dem Massaker in der Kirche hielt es sich noch in Grenzen, weil man die Attacke der Vampirfledermaus eben nicht direkt gesehen hat, sondern nur das Ergebnis. Als sie am Ende aber den Pfarrer angriff da... das sah leider, und das sage ich nicht gerne bei Hammer, etwas lächerlich aus. Eben weil die Fledermaus absolut nicht bedrohlich ist, der arme Pfaffe aber natürlich schlimm blutend kreischen muss. Durch die Schnitte will man es noch kaschieren, aber eine Plastikfledermaus (oder aus was für einem Material sie auch immer bestand), die vor dem Gesicht auf und ab hüpft, ist eben kein Horror, und das dürfte schon damals so gewesen sein. Dass das Blut da auch wieder viel zu hell ist, daran sind wir ja gewöhnt.
Auch der Effekt mir Draculas Augen, als Simon ihn töten will, ist eher... schwach. Eigentlich schläft der gute Graf ja, kann aber offenbar durch seine Lider hindurchsehen, die sich in entsprechender Szene rotfärben, das sieht umgesetzt aber nicht allzu überzeugend aus. Das bringt mich aber auch wieder zum Drehbuch: Was will Dracula hier eigentlich? Er sitzt halt nur in der Burg und die Leute kommen und gehen. Auch die Motivation seines Helfers Klove erschließt sich mir irgendwie nicht ganz. Erst ist er sein treuer Diener, dann rettet er Sarah auch mal, dann führt er Dracula wieder ne Frau zu, dann schneidet er Simons Seil durch, als dieser sich zu Draculas Schlafkammer abseilen will, dann will er wieder, dass sie fliehen und stellt sich am Ende (ziemlich ineffizient) gegen den Grafen. Klar, er findet Sarah ach so schön, aber irgendwie kamen mir seine Handlungen etwas sprunghaft vor. Sprunghaft ist an einer Stelle auch der Tag und Nachtwechsel: Während man sich auf zum Schloss macht, ist es teilweise noch klar erkennbar Tag, wenn man dort ankommt, wieder finstre Nacht (wohlgemerkt bei „Action“-Szenen, in denen die Figuren zum Schloss rennen, also dort relativ zügig hingelangen). Aber ich will ja nicht kleinlich sein...
Kommen wir aber wieder zurück zu den Effekten. Ich sagte, der Film ist für Hammer sehr brutal, und das ist er auch. Dolchstöße, bei denen das Studio früher sicherlich weggeschnitten hätte, werden klar gezeigt, das wird schon ordentlich mit dem roten Lebenssaft rumgesuppt, auch wenn es natürlich kein Splatter ist. Bei den wirklich „heftigen“ Szenen traute man sich hier leider noch nicht: Wenn Klove die arme Frau zersägt und im Säurebad zersetzt, ist natürlich irgendein Gegenstand im Weg. Bei dem Kirchenmassaker zu Anfang sieht man auch nur das Ergebnis und, naja, die finale Attacke der Fledermaus hatte ich ja schon beschrieben... aber es zeigte wenigstens an, in welche Richtung Hammer in der Zukunft gehen sollte, auch wenn dies das Studio nicht retten konnte. Gut gelungen hingegen ist der Effekt, wenn Dracula an der Schlosswand emporklettert, eine Szene, die so direkt aus dem Buch entnommen ist. Auch, dass der in Graf Draculas Schloss Eingesperrte direkt in die Schlafkammer ebenjenes Grafen klettert, kommt ja direkt aus dem Buch. Ansonsten sind aber eben nur die Namen gleich.
Kurz auch ein paar Worte zum Manne hinter der Kamera, der allseits bekannte Roy Ward Baker, der u.a auch für Amicus drehte, für Hammer aber auch den grandiosen QUATERMAS AND THE PIT machte. Besondere Tricks fährt er hier jetzt nicht auf, aufgrund des Budgets und der enge der Sets hat er aber auch nicht allzu viele Möglichkeiten. Immerhin darf er jetzt auf die vielen blutigen Momente draufzoomen.
Kommen wir zu den Schauspielern. Zu Christopher Lee muss man wohl nicht mehr viel sagen, ich tu’s trotzdem, weil ich mich zu „seinem“ Dracula bisher in keiner Review auslassen konnte. Als bekennender Lugosi-Fan stellt sich natürlich auch die Frage, wen ich besser in der Rolle finde. Ehrlich gesagt würde ich sogar zu Christopher Lee tendieren, weil er für mich das Mystische der Rolle und gleichzeitig das Vornehme sehr gut verkörpern kann. Lugosi schätze ich, wie man meinen inzwischen zahlreichen Reviews zu seinen Werken entnehmen kann, eher wegen seinen anderen Rollen.
Hier ist Lee natürlich auch fantastisch, obwohl er wahrscheinlich kaum noch Lust auf die Rolle hatte. Er nahm sie spätestens nach DRACULAS RÜCKKEHR ja eh nur, weil Hammer ihn anflehte und er es dem Studio eben nicht ausschlagen konnte (zumindest bis zu einem gewissen Punkt). Er muss eben auch nicht viel tun, um die Wirkung zu erzeugen: Mit dem Cape, der Blässe, der Statur und dem Auftreten hat er einfach eine gewisse Aura an sich, die sich bei Donner und dem Umfeld des Schlosses wunderbar entfalten kann – nicht so wunderbar wie in den vorigen Hammer-Filmen, aber es wirkt immer noch. Auch wenn er den Frauen in die Hälse beißt oder Angst vor dem Kreuz hat, ist das schön gespielt. Ich muss in diesen Szenen aber auch immer dran denken, was der Mann für Schmerzen erleiden musste, um den Effekt der roten Augen zu erschaffen. Ich glaube, es war in dem Audiokommentar zu BLUT FÜR DRACULA, wo er sagte, dass er dazu immer Kontaktlinsen mit Salz aufsetzen musste (wenn ich mich bei diesem Trivialwissen irre, so bitte ich um Entschuldigung).
Leider fehlt ja Peter Cushing, denn ansonsten hat der Film schauspieltechnisch jetzt nichts soo Großes auf der Pfanne. Gern gesehen ist aber natürlich Hammer-Veteran Michael Ripper als grimmiger Tavernenbesitzer, der das auch sehr glaubwürdig rüberbringt. Unsere jungen Helden hingegen sind leider eher blass. Wie gesagt gefällt mir am ehesten noch Christoph Matthews als Charmeur Paul. Matthews hatte ansonsten aber auch wirklich keine große Karriere mehr, nur in SCREAM AND SCREAM AGAIN (u.a mit Cushing, Lee UND Price, den muss ich mal sehen!) und SEE NO EVIL hatte er noch kleinere Auftritte. Jenny Hanley als Sarah ist nur die schöne Frau, ansonsten hinterlässt sie kaum Eindruck und Dennis Watermann funktioniert als Held Paul auch nur bedingt. Die beiden hatten ansonsten ebenfalls keine großen Auftritte mehr.
Als quasi-Ersatz für Cushing muss noch Michael Gwyyn (u.a auch REVENGE OF FRANKENSTEIN) als Pfarrer herhalten, der aber höchstens vom Erscheinungsbild ansatzweise an Cushing heranreicht. Er kommt ja nicht mal zum finalen Kampf mit, sondern gibt beim lächerlichen Kampf mit der Fledermaus den Löffel ab. Erwähnenswert ist sonst nur noch Patrick Troughton als geschasster Dracula-Sklave, der mit der Frisur und der Monobraue schon etwas fies aussieht und schon mit Motivation in die Rolle geht (u.a bei der Folterszene).
Das Ende muss auch noch mit ein paar Zeilen bedacht werden, deswegen erstmal kurz SPOILER HIER. Der Tod Draculas war, wenn man so möchte, ja irgendwie das Gimmick der Reihe. Mal bricht er im Eis ein, mal wird er von einem Atheisten auf ein Kreuz gespießt. Diesmal bekommen wir die Deus-Ex Machina Lösung kredenzt und absurd finde ich es auch, dass die Fledermaus Sarah auch einfach so das Kreuz an der Kette wegschnappen kann, aber gut... Dracula zieht jedenfalls den Metallspeer, der auf ihn geworfen wird, aus seinem Körper und wird prompt vom Blitzt getroffen. Er geht in Flammen auf und fällt von der Klippe. Eigentlich eine schöne Szene, wenn er denn nur nicht durchgehend so komisch quieken würde.
Gesichtet habe ich den Film auf einer relativ alten Scheibe aus dem Hause Studiocanal, von denen ich u.a auch die DVD von DER FLUCH VON SINIESTRO habe (die Hammer-Mediabooks sind da ja inzwischen unerschwinglich). Die Bildqualität ist ganz gut, der deutsche Ton allerdings deutlich leiser als die englische Tonspur (so war es wenigstens bei mir). Ist freilich keine großartige VÖ, aber doch zweckmäßig.
Fazit:
SCARS OF DRACULA ist, für Hammer-Verhältnisse, insgesamt eher enttäuschend. Es gibt nichts neues zu sehen und die Story tröpfelt eher unaufgeregt vor sich hin. Aber auch ein schwächerer Hammer-Film ist eben noch ganz ok, vor allem wenn Christopher Lee auftauchen Darf. Deswegen, für ihn, für Hammer: Wohlwollende sechs Punkte.
6/10 Punkten.
Edit: Da dies eine "alte" Review ist, gibt sie es sie auch unter https://badmovies.de/reviews/dracula-naechte-des-entsetzens zu lesen.