Hier eine Aufzählung der Schauspieler, die ich gerne mag und gerne sehe. Wichtig dabei ist, dass es KEIN Ranking ist! Gerade bei vielen Darstellern könnte ich gar nicht abwägen, wen ich lieber auswählen würde. Klar, einige mag ich mehr als andere, aber folgende Schauspieler sind die, die für mich immer ein Argument für eine Filmsichtung sind.
- Peter Cushing:
Ohne Frage, Peter Cushing ist einer der größten Horrordarsteller aller Zeiten. Ein wahnsinnig interessanter Schauspieler und abseits davon ein unheimlich sympathischer Mensch (betrachtet man Interviews oder Aussagen seiner Freunde etc). Ob als Van Helsing, als Frankenstein oder in jeder anderen Rolle. Cushing blieb immer ernst und gab sein Bestes. Ein markanter Gentleman des Grauens und jeder Film wird durch seine bloße Anwesenheit aufgewertet. Einer der wenigen im phantastischen Film, die es einfach können und die niemals eine schlechte Performance ablieferten
- Christopher Lee:
Wie Cushing ist auch Christopher Lee, dessen bester Freund, einer der Legenden des Horrors. Kaum jemand konnte mit so wenig (auch er musste nur dastehen und böse gucken) so eine Aura auf der Leinwand entwickeln, egal in welcher Rolle, insbesondere als Dracula. Auch ein Gentleman des Grauens, aber jemand, der das Böse noch intensiver darstellen, noch mysteriöser und einnehmender durch pure Präsenz darstellen konnte. Vor allem seine Rolle als Saruman ist eine meiner liebsten Performances der Filmgeschichte überhaupt. Wenn ein Film mit Christopher Lee und Peter Cushing auffährt, dann muss der Fan zugreifen.
- Vincent Price:
Das US-Amerikanische Pendant zu Christopher Lee, wenn man es so beschreiben könnte, in seinen Rollen oftmals nur um ein Vielfaches exzentrischer und exotischer. Ein unheimlich sympathischer Zeitgenosse (wie Interviews etc. zeigen) und ein Mann des Makabren. Die Poe-Werke von Corman, die Castle-Filme, Theater des Grauens: Sein Spiel ist immer eine tolle Schau, egal wo, egal wann. Zusammen mit Lee und Cushing für mich das Trio des altmodischen Horrors. Großartig!
- Bela Lugosi:
Für mich der interessanteste der klassischen Horror-Darsteller (ich schreibe nicht ohne Grund ein Buch über ihm). Kaum ein anderer Schauspieler hat wohl so ein Leben geführt, durch Höhen und Tiefen. Kein anderer Schauspieler wird jemals so eine Präsenz auf der Leinwand entwickeln, wie Lugosi. Einer der Besten der Filmgeschichte. Mehr muss ich hier an der Stelle nicht sagen, mein Buch wird Bände sprechen. Und ich frage mich, warum es noch kein Biopic über ihn gibt!
- Ernest Borgnine:
Ein ebenfalls sehr charismatischer Kauz. Ein markantes, erinnerungswürdiges Aussehen und ein sehr lockerer Typ (auch hier gibt’s ein lustiges Interview auf die Frage, was sein Geheimnis ist, wie er so alt werden kann). Neben klassischen dramatischen Darstellungen fand er sich aber auch immer wieder im B-Film wieder, ob Horror, Action oder Western. Ein All-Rounder, den ich immer gerne sehe.
- John Agar:
Der Freund des Phantastischen muss, wenn er zumindest Altmodisches gernhat, John Agar einfach kennen. Eigentlich wollte er ja eine „ganz normale“ Hollywood-Karriere, aber wie das Schicksal es wollte, blieb er beim Horror und Monsterfilm stecken. Tarantula, The Mole People und Die Augen des Satans – drei ganz fantastische Klassiker meiner Reise durch die alte Phantastik und Agar ist deswegen in jedem B-Film, sei er auch noch so billig, gerne gesehen. In meinem Buch über die Monsterfilme der 50er habe ich ihm auch ein paar Seiten gewidmet.
- James Stewart:
Der erste Schauspieler in dieser Liste, der mit Horror nichts zutun hatte. Egal ob in den klassischen Western von Anthony Mann oder in den Hitchock-Filmen: James Stewart war immer eine Schau und er konnte jeden Film tragen.
Weitere von mir gern gesehene Schauspieler:
- Brian Donlevy:
Jemand, der etwas unter dem Radar fliegt, für mich aber trotzdem memorabel ist. Ich könnte nicht mal sagen warum, aber Donlevy hat für mich ebenfalls eine eigentümliche Leinwandpräsenz. Ob in Dramen wie in Henker sterben von Fritz Lang oder im Horror, natürlich am bekanntesten als Dr. Quatermass in den Hammer-Filmen. Wenn Donlevy in einem Film mitspielt, dann wandert dieser meistens auf die Watchlist
- Lionel Atwill:
Ein Horror-Star der zweiten Reihe, aber für mich hat auch Lionel Atwill eine ganz besondere, eigenartige Leinwandpräsenz. Besonders die Performance in Son of Frankenstein als schneidiger, eindringlicher Inspektor hatte mich überzeugt. Hatte nie den ganz großen Durchbruch, starb relativ früh und hatte einen Skandal Anfang der 40er, aber dennoch hat Atwill sich seinen Platz Im Horror, wenn auch nur in der zweiten oder dritten Reihe, verdient. Deswegen nehme ich ihn in diese Reihe hier doch noch auf.
- Boris Karloff:
Ohne Frage, ein Meister des Horrors. Doch die Frage für Freunde des klassischen Horrors ist ja: Karloff oder Lugosi? Ganz klar muss ich natürlich Lugosi wählen, Karloff ist freilich ein grandioser Akteur, man betrachte nur seine Performance in Der Leichendieb oder die Jahrtausend-Performance als Monster von Frankenstein. Doch scheint mir seine Person abseits des Films fast schon blass zu sein und als gigantischer Lugosi-Fan ist diese Beziehung ja ohnehin vorbelastet. Im Gegensatz zu Lugosi hatte Karloff nämlich auch mal Auftritte, die ganz und gar vergessenswert waren (siehe dazu Voodoo Island)
- Lee van Cleef
Ein enorm unterschätzter Schauspieler. Als „The Bad“ in Zwei Glorreiche Halunken ist er fantastisch, in Für ein paar Dollar mehr fast noch mehr! Das Finale dort mit ihm hat auch heute noch eine enorme Aura an sich und Cleef konnte solche wortkargen Western-Schurken perfekt darstellen
- Charles Laughton:
Eine sehr interessante Persönlichkeit und auf der Leinwand eine absolute Wucht. Seine Darstellung als Anwalt in Zeugin der Anklage ist mehr als Oscar würdig, auch im Horror bedachte er uns in Island of Lost Souls mit einer denkwürdigen Performance. Markant ist er auf jeden Fall, keineswegs ein Allerwelts-Schauspieler und auch als Regisseur ein Talent, wie Die Nacht des Jägers zeigte.
- Ray Milland:
Auch Ray Milland ist ein Beispiel eines großartigen Akteurs. Ein bisschen ist sein „Fall“ wie der von Ernest Borgnine, auch wenn die beiden optisch nichts miteinander zutun haben. Auch Milland bewies sich in klassischen Hollywoodfilmen, etwa unter Lang (Ministerium der Angst) und gewann unter Wilder im Trinker-Drama The Lost Weekend. Auch The Big Clock (mit Charles Laughton) ist empfehlenswert. Später trat er auch im B-Film auf, und auch wenn ich seinen AIP Gothic-Horror Lebendig Begraben ziemlich schwach finde, mag ich z.B seine Regie-Arbeit Panik im Jahre Null (da spielte er ja auch die Hauptrolle) oder Der Mann mit den Röntgenaugen. Auch in Columbo gab er sich einmal die Ehre. Ein Mann, der nahm, was er bekommen konnte, und oftmals waren es, auch wegen ich, gute Filme
- Henry Fonda:
Ein sehr guter Vertreter der altwürdigen Hollywood-Garde. Große Filme wie Die zwölf Geschworenen, Der Falsche Mann oder den Geheimtipp The Oxbow Incident werden durch ihn enorm aufgewertet.
- Branden Fraser:
In einem meiner All-Time-Favorites Die Mumie ist er, wenn man so will, ein Teil meiner Kindheit, weil ich ihn dort dutzende Male sah. Die perfekte Mischung aus Charisma, Heldentum, Charakter und Sympathie zeichnen ihn aus und er kann es eben, nicht wie solche blassen Figuren wie The Rock (tut mir leid). Und auch schauspielerisch ist er top, wie jüngst The Whale bewies. Er kann und darf eben
- Donald Pleasence:
Ohne Frage ein ebenfalls ganz besonderer Schauspieler. Seine Art kann man irgendwie nicht beschreiben, etwas kauzig, etwas Charisma, und doch auch irgendwie etwas Seltsames... als Dr. Loomis ohnehin eine Legende des modernen Horrors, aber auch abseits hatte er immer wieder schöne Auftritte in Genre-Filme. Auch war er wohl der beste Mörder in Columbo.