Original-/Alternativtitel: Eaten Alive! / Mangiati vivi!
Jahr: 1980
Regisseur: Umberto Lenzi
Schauspieler: Janet Agren (Sheila Morris), Robert Kerman (Mark), Ivan Rassimov (Jonas), Me Me Lai (Mowara), Paola Senatore (Diana Morris)
Vorwort:
Wie angekündigt geht es erneut weiter mit italienischen Kannibalen bzw. Mondo-Filmen. Nun sind wir nach Mondo Cane und Mondo Cannibale schon beim dritten Vertreter innerhalb von nur drei Tagen angekommen. Ich habe die Befürchtung, dass das langsam gesundheitsgefährdende Maße annimmt. Und in den nächsten Tagen dürfte ja noch der ein oder andere weitere Genre-Vertreter kommen. Das ist schon wirklich purer Wahnsinn. Zumal auch das heutige Machwerk wieder von Umberto Lenzi stammt.
Denn nun begeben wir uns so richtig in die Blütezeit der italienischen Kannibalenfilmen. Wie der Kritik zu Mondo Cannibale zu entnehmen ist, spielten die Menschenfleischesser dort eine eher untergeordnete Rolle und Lenzi legte den Fokus eher auf eine Abenteuergeschichte sowie, wortwörtlich, auf zahlreichen, ganz und gar unnötigen Tiersnuff. Danach kam auch erstmal für ein paar Jahre nichts mehr mit Kannibalen aus Italien, bis der uns allseits bekannte Ruggero Deodato auf die Idee kam, dass man die Kannibalen doch wieder cineastisch ausschlachten könnte. Und diesmal kannten die Italiener nach Deodatos Ultimo Mondo Cannibale (der teilweise gar als inoffizieller zweiter Teil von Mondo Cannibale vertickt wurde) von 1978 kein Halten mehr und es kam ein Vertreter nach dem anderen. Gut, die Kannibalenwelle hielt nicht allzu lange an, doch in der kurzen Zeitspanne überboten sich die Regisseure vom Stiefel eins um andere Mal in Sachen Gewalt und Brutalität (manch einer munkelt, es gab gar einen „Wettkampf“ zwischen Lenzi und Deodato, wer den brutalsten Film drehen kann). Letztendlich fabrizierten die Italo-Männer also folgende Genre-Vertreter: Mondo Cannibale, Mondo Cannibale 2., Teil – Der Vogelmensch, Cannibal Holocaust, Lebendig Gefressen, Zombies unter Kannibalen, Asphalt-Kannibalen, Antropophagus – Der Menschenfresser, Die Rache der Kannibalen, Amazonia – Kopfjagd im Regenwald und Amazonas – Gefangen in der Hölle des Dschungels. Vielleicht könnte man den einen oder anderen Streifen auch noch dazuzählen. Großangriff der Zombies (ebenfalls von Lenzi) ist theoretisch auch ein Kannibalenfilm, da dort Infizierte, und keine Zombies Amok laufen. Diese Filmliste dürfte aber gut das abdecken, was man als die „goldene Zeit“ des italienischen Kannibalenfilms versteht. Es war gleichzeitig der Höhepunkt der italienischen Exploitation, wo die italienischen Filmemacher jedwede Grenze über Bord warfen und alles vor die Kamera zerrten und zu Hackfleisch verarbeiteten, was nicht bei Drei auf den Bäumen war. Man munkelt, dass die Tiere im Dschungel noch heute Reißaus nehmen, wenn ein Italiener mit einer Kamera in der Nähe ist…
Ich habe inzwischen genug Filme aus der Zeit gesehen, damit ich sagen kann: Das Kannibalen-Subgenre genießt mit gutem Recht den Ruf, das schmutzigste, dreckigste, ja verkommenste Subgenre des Horrorfilms zu sein (mit der Ausnahme höchstens Filme wie Gesichter des Todes, aber die kann man meines Erachtens nach schlecht als richtige Filme bezeichnen). Bis heute aber haben sie zweifelsfrei ihre Anziehungskraft. Alle Jahre wieder bringen deutsche Labels zum teil völlig überteuerte Editionen dieser Skandalfilme heraus (zuletzt 84 Entertainment mit einer ihrer Holzboxen) und auf jeder Filmbörse sind sie heißgesuchte Ware. Ja, Ruggero Deodato stattete der Filmbörse Neuss sogar kurz vor seinem Tod einen Besuch ab und gab Autogramme. Und ich war nicht da, verflixt nochmal. Auf der anderen Seite: Der Mann hat ja nicht gerade den besten Ruf, wenn man sich die Hintergründe zu Cannibal Holocaust anschaut (obwohl, da reicht auch eine Sichtung des Filmes an sich aus, da erhält man ebenfalls nicht das bestmöglichste Bild von dem Mann).
Aber wenn man Italo-Horrorfilme mag, kommt man eben nicht dran vorbei. Und deswegen begeben wir uns hinein, in den stickigen Urwald, wo sie lauern, die wilden Kannibalen… und sie werden dich lebendig fressen!
Inhalt:
In New York und an den Niagarafällen ermordet ein mysteriöser Fremder Asiate drei Männer mithilfe von einem Blasrohr, mit dem er vergiftete Pfeile abschießt. Die Polizei tappt im Dunkeln, denn als der Mann bei seiner Flucht von einem Auto überfahren wird, hat er keinerlei Papiere oder Ausweise bei sich. Gleichwohl hat er einen Farbfilm bei sich, der seltsame Rituale in einem Dschungel zeigt. Es ist u.a zu sehen, wie sich Männer Haken in die Haut rammen und sich anschließend daran aufhängen lassen. Auf den Aufnahmen ist auch Diana Morris zu sehen, die verschwundene Schwester von Sheila. Diese soll in Greenwich auf den Sektenanführer Jonas hereingefallen sein, der von der Rückkehr zur Natur predigte. Er soll sich mit seinen Anhängern vor kurzem in den Dschungel von Neuguinea zurückgezogen haben.
Sheila beschließt, ihre Schwester zu retten und reist selber nach Neuguinea. Dort heuert die den Haudegen Mark mit der Aussicht auf 100.000 Dollar an. Zusammen reisen die Flussaufwärts und finden schnell die Sekte von Jonas. Schnell stellt sich heraus, dass auch Sheila flüchten will. Doch Jonas lässt sie nicht gehen und wilde Kannibalen im Dschungel machen die Flucht so gut wie unmöglich…
Besprechung:
Ich weiß nicht, ob sich mein Bild von Lenzi nach der Sichtung von Lebendig gefressen zum positiven oder negativen verändert hat. Auf der einen Seite: Wieder zerrt er so manch unschuldiges Tierchen vor die Kamera und lässt es bis auf das Herz, wortwörtlich, auseinandernehmen. Auf der anderen Seite: Ein Großteil des Tier-Snuffs ist einfach aus Mondo Cannibale recycelt worden. Fast könnte man meinen, Lenzi hätte sich gesagt: Wieso neue Tiere umbringen, wenn wir doch noch so viele Aufnahmen davon im Archiv haben? Dann erinnert man sich aber, dass Lebendig gefressen eine recht billige Produktion war und Lenzi bestimmt einfach eine Möglichkeit sah, die ein oder andere Lire durch das erneute Nutzen seiner alten Filmszenen zu sparen. Wenn es eine Gerechtigkeit in der Welt gibt, dann bin ich mir sicher, dass sowohl Lenzi als auch Deodato im Jenseits nochmal mit allen Tieren, die sie in ihren Filmen zerstückeln ließen, persönlich kämpfen mussten…
Aber auch ansonsten hat der Film zumindest vom „Stil“ her einige Narrative zu Mondo Cannibale. Diesmal war Lenzi auch selber am Skript beteiligt. Oder, was heißt „beteiligt“, er hat es selber komplett geschrieben, was aber freilich keine große Herausforderung für diesen Wahnsinnigen gewesen sein darf. Wie auch bei Mondo Cannibale ist Lebendig gefressen im Grunde ein Dschungelabenteuer, in dem die Kannibalen lediglich am Ende einen großen Auftritt haben und da ist dieser nicht mal wirklich narrativ begründet, sondern eher eine faule Lösung für den zentralen Konflikt, der Sekten-Thematik. Wie ich ebenfalls bei Mondo Cannibale schrieb, bietet die Grundidee eigentlich viel mehr Potenzial als das, was der Film am Ende präsentiert. Die Sekten-Thematik ist völlig halbgar und diente Lenzi wohl nur dazu, nochmal irgendwelche Leute in den Dschungel zu karren, Tiere zu töten (ich kann es nicht oft genug sagen) und ein paar lokale Bewohner dafür zu bezahlen, sich zu verkleiden, in den Wald zu gehen und etwas Hackfleisch mit roter Soße zu verspeisen. Vermutlich hat Lenzi zuvor einfach etwas über das berühmte Johnestown-Massaker von 1978 gelesen (ein Ereignis, dass auch schon der mexikanische Exploitation-Vertreter René Cardona Junior filmisch zu verwenden wusste, wie man bei Guyana – Kult der Verdammten aus dem Vorjahr sehen konnte. Edit: Ja, er hat sich davon inspirieren lassen, wie er in einem, sehr rechtfertigenden, Interview sagte). An sich ist die Idee zwar nicht übermäßig kreativ oder originell, würde aber doch den Nährboden für einen spannenden Dschungel-Thriller bieten. Natürlich interessiert sich Lenzi dafür nicht die Bohne. Ein paar halbgare Sätze über den Glauben der Sekte, ein paar religiöse Zeilen, vom Oberguru Rassimov gemurmelt, und schon ist der Kult der Bekloppten im Urwald fertig. Mehr macht das Skript nicht mit der Sekten-Idee, aber wer hätte das auch schon erwartet? Ach, und apropos Skript, da gibt’s auch wieder so ein paar komische Sachen. Erstmal finde ich es ziemlich, schlichtweg gesagt, dumm, dass Sheila irgendeinem dahergelaufenen Schmierlappen wie Mark einer ist, einfach mal so 100.000 Dollar für die Expedition verspricht. Gut, sie hat das Geld eh nicht, aber trotzdem hätte sie doch bestimmt irgendwie etwas… weiß nicht, Professionelles auf die Beine stellen können, um ihre Schwester zu finden? Zumal der eine Anthropologe vom Anfang ja eh Interesse an dem Fall hat. Und überhaupt: Wieso hilft ihr die Polizei nicht, wenn Jonas bereits drei Leute töten ließ?
Aber wie gesagt, das ganze Drumherum bietet eigentlich nur einen Rahmen für die Exploitation-Szenen. Dementsprechend geht es schnell zum Dschungel, da muss man sich keineswegs gedulden, bis der Streifen zur Sache kommt. Einige weitere Fragen, wie bitte z.B der Film von den Ritualen aus dem Dschungel nach New York gelangt sein soll, wie Jonas die Abtrünnigen ausfindig gemacht hat und so weiter, kann man da getrost ignorieren.
Gleichzeitig weist auch Lebendig gefressen wieder, wie Mondo Cannibale, einige Ähnlichkeiten zum Mondo-Film auf, ist ja selbstverständlich. Auch hier hat sich es Lenzi nicht nehmen lassen, fragwürdige Sex-Rituale filmen zu können (ein Mann stirbt im Sektendorf, was ist die logische Folge? Seine Frau soll mit den drei Brüdern des Verstorbenen den Beischlaf vollziehen, was auf dem Dorfplatz auf einer dreckigen Steinplatte passiert, während alle zuschauen). Eine andere Szene zeigt, wie Jonas einen Stab in Blut taucht und… den Rest kann man sich denken. Könnte man Mondo Cannibale im Entferntesten noch behaupten, dass ebensolche Szenen eine klitzekleine Daseinsberechtigung dahingehend hätten, dass sie dem Zuschauer die Fremdheit der Indigenen aufzeigen bzw. eher vorgaukeln, gibt es hier für derlei Szenen absolut keine Berechtigung mehr. Sie haben absolut keine dramaturgische Berechtigung und sind oftmals auch überhaupt nicht mit dem restlichen Film verbunden. Da gibt’s sinnlose Schnitte, eine solche Szene, oder auch Tiersnuff, wird eingefügt, und dann geht die Handlung weiter, als wenn nichts gewesen wäre. Hier sind die Szenen wirklich nur noch unverhohlene, billige Exploitation-Momente um der Exploitation willen wegen. Ja mir scheint es, dass Lenzi es nicht mal versucht, irgendeinen Vorwand zu erfinden. Das gilt besonders für den Tiersnuff. Abgesehen davon, dass es lächerlich ist, dass er einige Szenen aus Mondo Cannibale ausleiht und erneut verwendet, ist der Tiersnuff gar noch zielloser als in jedem anderen Kannibalenfilm, den ich bisher gesehen habe. Die Alligator-Tötung, die man schon in Mondo Cannibale sieht, hat keinerlei Kontext, ebenso die sehr explizite Ausschlachtung eines Leguans. Sie wirken wie Fremdkörper in die Handlung, die willkürlich in den Film geschnitten werden, ohne dass irgendetwas sie mit dem Rest verbinden würde.
Dementsprechend passiert lange Zeit auch nicht wirklich viel. Sobald Mark und Sheila im Sektendorf sind, wird die meiste Zeit darauf verwendet (oder verschwendet, je nachdem wie man es sieht), um zu zeigen, wie gemein Jonas doch ist. Er peitscht Diana aus, nachdem sie ihn erstechen wollte (trotzdem lässt Jonas sie einfach weiter freirumlaufen), Mark macht einen kurzen Abstecher in den Urwald und dann gibt’s eben ein paar Ritual-Szenen und den Tiersnuff. Apropos Rituale: Auch hier haben diese wenig Kontext mit dem eigentlichen Geschehen, bis auf die Tatsache, dass sie "schön" (zumindest "schön" für den Produzenten in dem Sinn, mehr Exploitation einbauen zu können) was her machen. Und auch wenn Lenzi (mal wieder) behauptet, dass ihm Anthropologen ihn über allerlei Bräuche belehrt hätten und er hoch und heilig verspricht, dass das alles seine Authentizität hat, ists und bleibts halt Italo-Schmodder.
Und wenn’s dann zum Finale geht, kommen auch „endlich“ die Kannibalen wieder vor. Ok, schon relativ am Anfang sieht man Kannibalen, doch das ist auch wieder einfach die wiederverwertete Szene aus dem Ende von Mondo Cannibale. Immerhin, wenn ich den vorher nicht gesehen hätte, wäre es mir vermutlich nicht aufgefallen, sprich, die beiden Aufnahmen passen wenigstens zueinander.
Aber, uiuiui, wenn die Kannibalen zu Werke schreiten, dann liefert Lenzi wenigstens ab. Vielleicht hat er sich bei Sergio Martinos Die weiße Göttin der Kannibalin „inspirieren“, denn auch hier gibt es eine Szene, bei der einem armen Tropen untenrum etwas abgeschnitten wird (auch diese Stelle ist völlig ohne Kontext in den Film integriert: Mark rennt durch den Wald und wird eben zufällig Zeuge von dieser Bluttat, mehr Kontext gibt es nicht). Und auch der Titel wird die Handlung gerecht. In der Tat wird Diana am Ende von den Kannibalen lebendig verspeist. Es werden diverse Körperteile abgetrennt, ebenso einige Köpfe, die dann in der Gegend rumliegen. Der „Höhepunkt“ dürfte wohl die Ausweidung eines menschlichen Körpers sein, was schon ziemlich fies mit anzusehen ist… teilweise sind die Splatter-Effekte aber trotzdem recht leicht zu durchschauen. Interessant ist auch, dass die Beobachtung, die ich schon bei Mondo Cannibale machte, auch hier in gewisser Weise zutritt. Erneut gibt es „solche“ und „solche“ Eingeborenen. Die, die sich Jonas Sekte angeschlossen haben wirken noch halbwegs „zivilisiert“ (obwohl auch sie sich grausam verhalten), aber die Kannibalen aus dem Dschungel sind dann das absolut „Andere“. Dreckig, mit langen Haaren weisen sie kaum noch menschliche Züge auf. Sie hausen in Höhlen, reißen ihre menschlichen Opfer auseinander und essen sie nicht, sie fressen sie. Auch hier gilt also wieder die Abstufung von „Indigenen“ zu „Wilden, fast unmenschlichen Indigenen“.
Alles in allem ist die Atmosphäre aber dennoch nicht so verroht und dreckig wie etwa in Cannibal Holocaust oder Lenzis Cannibal Ferox. Liegt auch daran, dass man dieses mal wieder Charaktere hat, mit denen man mitfiebern könnte. Sheila hat eine verständliche Motivation und auch wenn Mark nicht wie der typische Held, wünscht man ihm kein böses Schicksal. Außerdem dient Jonas auch als brauchbarer Antagonist (in den anderen Kannibalenfilme waren ja irgendwie ALLE Personen, ob dem Menschenessertum zugetan oder nicht, Antagonisten). Wie auch bei Mondo Cannibale schaut der Dschungel ganz nett aus, die Atmosphäre ist ok und Lenzi treibt das Ganze mit genügend Tempo voran. Seine Regie ist, wie bei Mondo Cannibale, wieder Marke Italien, sprich: Etliche Zooms auf alles Mögliche. Teilweise sind die Szenen aber schon etwas, naja, schlampig möchte man fast sagen, gemacht. Der Autounfall zu Beginn oder die Alligator- Attacke sind kaum glaubhaft. Ansonsten gebraucht Lenzi auch öfters mal die Handkamera, etwa bei der Verfolgungsjagd der Sekte auf Mark und Sheila, sodass etwas Immersion aufkommt.
Und dann sind da noch die Schauspieler. Robert Kerman, der sprichwörtlich über den Pornofilm zum Kannibalenfilm kam (welches Genre bietet mehr filmische Qualitäten, ist die Frage), hat ja wirklich die Grande Tour des Exploitationkinos absolviert. Schließlich hat er in allen drei Größen des Genres mitgewirkt, nämlich in Cannibal Holocaust, Cannibal Ferox und eben Lebendig gefressen. Als leicht zynischer Typ, der anpackt, dient er als potenzieller Held durchaus. Ich habe nicht mitgezählt, glaube allerdings, dass er Sheila vier- oder fünfmal eine haut, weil sie entweder a) hysterisch ist oder b) unter Drogen steht. Ganz ehrlich, am Ende war es nur noch lachhaft. Ja, man sieht, auch das Frauenbild des Streifens ist sehr modern (das war ironisch gemeint). Janet Agren als Sheila tut nämlich auch nicht besonders viel, außer entweder nackt vor Jonas zu stehen oder von Mark durch den Wald gezogen zu werden. Auch Ivan Rassimov, den wir eben schon aus Mondo Cane kennen, ist wieder mit von der Partie und gibt als Sektenführer Jonas durchaus eine gute Leistung ab, der insgesamt aber wenig Fokus gegönnt wird. Und auch Me Me Lai, Rassimovs Love-Interest aus Mondo Cane, gibt sich die Ehre, hat dieses mal aber eine deutlich kleinere Rolle.
Gesichtet wurde die neue Blu-Ray von Nameless. Das Bild ist klar und scharf, die Grobkörnigkeit des 35mm Bildes hat auch heute seinen Charme. Besonders fein wirken die Bilder von New York zu Anfang (die Italiener lieben eben diese Stadt, gefühlt beginnt jeder zweite Film von denen dort!). Seit ich letztes Jahr dort war liebe ich diese Metropole und es ist immer wieder schön zu sehen, wie sie damals aussah. Lediglich an Extras wurde auf der Scheibe gespart. Zwar gibt es verschiedene Fassungen (ich habe mir die 3 Minuten längere italienische Fassung angeschaut), aber Extras wie Interviews gibt es leider nicht.
Fazit:
Lebendig gefressen ist, Überraschung, Überraschung, ein blutiger, mitunter grausamer Streifen mit einer dünnen Story und viel, viel Exploitation. Wer Freund der italienischen Splatter-Filme ist, wird sich daran nicht stören, ganz im Gegenteil. Auch auf mich haben diese Filme eine seltsame Anziehungskraft. Sie sind irgendwie doch spannend, faszinierend… und ich frage mich warum.
6,5/10 Punkten

